BERGHEIM

Willkommen im Stadtteil von Ortenberg in der Wetterau

Die Winterstürme im Februar 1990  

Es ist Samstag, 17.2.1990, 19,00 Uhr. Urplötzlich erhebt sich ein starker Wind, der sich in Sekundenschnelle zu einem Orkan steigert. Mittlerweile ist es dunkel geworden und gewaltige Böen rasen pfeifend über unser Dorf. Der Sturm greift wie eine riesige Hand nach unseren Wäldern. Schon werden die ersten Bäume entwurzelt und zu Boden geworfen. Berstend werden viele Nadelbäume in der Stammmitte zerbrochen, wie Streichhölzer. Das Krachen ist bis ins Dorf zu hören. Im Ort halten die ersten Autos an, aber auch oberhalb des Dorfes stoppen Fahrzeuge, denn bereits jetzt ist die Straße nach Ortenberg von umgefallenen Bäumen blockiert. Das Krachen der vom Sturm gefällten Bäume will nicht enden. Mittlerweile treffen am Aussiedlerhof Bach (Bleichtalhof) mehrere Autos ein, die Fahrer sitzen regelrecht in der Falle. Auf der Straße liegende Bäume machen eine Fahrt nach Gelnhaar unmöglich und eine Rückfahrt nach Bergheim bzw. Usenborn ist ebenfalls nicht möglich. So verbringen sie die Nacht im Bleichtalhof, wo man ihnen gerne Quartier gewährt.

Die Feuerwehren von Usenborn und Bergheim rücken sofort aus, um mit Waldarbeitern und den Mitarbeitern des Bauhofes der Stadt Ortenberg die Straßen frei zu räumen. Polizei und Feuerwehren sorgen für die Umleitung des Verkehrs. So ist es möglich, dass am Sonntag bei Morgengrauen die Straßen wieder für den Verkehr frei sind.

Aber wie sieht es im Wald aus? Dem Betrachter bietet sich ein trostloses Bild. Der Sturm hatte breite Schneisen geschlagen, andere Baumbestände sind wegrasiert. Ganz schlimm sieht es zwischen Bergheim und Usenborn, unmittelbar an der Straße am Steilhang zum Tauschwald aus.

Auf dem Tauschwald-Plateau steht nur noch 1 Baum. Den Fichtenbestand auf dem Betten hat es ebenso erwischt wie den Bestand am Hegkopf und die Kiefern am Köppel. An der Schmertanne und im Krombachwald ist die Situation identisch. Die Meteorologen geben diesen Sturm den Namen

„VIVIAN“

Als die Mitarbeiter der Forstverwaltung noch dabei sind den entstandenen Schaden aufzunehmen, erhebt sich am Montag, dem 26.02.1990 erneut ein Sturm mit gleicher Intensität. In die entstandenen Lücken fegte der Wind und lässt richtige Kahlschläge entstehen. Wieder ist das Krachen und Bersten sogar vom Betten her im Dorf zu hören. Hinter den Häusern am Hardwald, um den Hochbehälter kracht es unaufhörlich, dass es den Bewohnern bange wird. Jetzt gingen wieder die Waldarbeiter, die Arbeiter des städtischen Bauhofes und die Feuerwehr beherzt an die Arbeiten. Die Straßen mussten von umgestürzten Bäumen mit Motorsägen befreit werden. Hier waren auch Planierraupen im Einsatz. Nach Stunden lässt der Sturm, den die Meteorologen „WIEBKE“ nennen, nach. Wiebke hinterlässt einen zerschundenen Wald. Im Dorf sind nur kleinere Schäden an Hausdächern entstanden. Im Wald gehen die Schäden in die Millionen.